Geschäftsbericht 2022
des Vorstands des LV Sachsen e.V. im BDS e.V.
Liebe Mitglieder, nach nunmehr zwei Jahren, in denen die Durchführung unserer Zusammenkunft hier in Eibenstock wegen behördlicher Vorgaben zur Eindämmung des Covid-Infektions-geschehens nicht möglich war, gibt es erfreulicherweise in diesem Jahr wieder die Gelegenheit hier am altbekannten und geschätzten Ort unsere Landesfachtagung auszurichten. Auch im letzten Jahr waren unsere Hoffnungen bis wenige Tage vor dem eigentlichen Beginn groß, die Veranstaltung wie geplant und mit viel Aufwand vorbereitet auch eröffnen und abhalten zu können. Aus den allseits bekannten Gründen ließ sich das leider nicht realisieren. Dies bedeutete natürlich auch, dass insbesondere viele Stunden Arbeit für die Vorbereitung der LFT, ganz überwiegend natürlich von unserer Geschäftsführerin Heike Fleck investiert, sich als vergeblich erwiesen. Es kann sicher jeder Anwesende gut nachvollziehen, dass dies für alle Beteiligten sehr bedrückende Momente und Erfahrungen gewesen sind, auf die man zu gern verzichtet hätte. Umso höher ist ihr Elan und Engagement zu bewerten, sich auch dieses Jahr, trotz erneut lange unklarer Infektionsschutzbestimmungen, wieder voller Hoffnung und mit Optimismus an die Organisation der Fachtagung zu machen. Dafür möchten wir Ihr ausdrücklich nicht allein nur im Namen aller Mitglieder des Landesverbands sondern auch im Namen aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer unserer Veranstaltung ein großes und herzliches Dankeschön sagen und unseren großen Respekt zum Ausdruck bringen.
Auf diese Art und Weise gelang es Heike Fleck gemeinsam mit den Partnern aus dem Bereich der Bäderbranche und nicht zuletzt den Verantwortlichen vom „Hotel Am Bühl“ eine Zusammenkunft für Kolleginnen und Kollegen zu gestalten, die über die reine Information und fachliche Fortbildung hinaus etwas bietet, dass man vielleicht ganz treffend als „angenehme Atmosphäre“ bezeichnen kann und eine oder einen gern wiederkommen lässt. Wir freuen uns daher auch, dass unser Präsident Peter Harzheim und natürlich auch Dieter Gleichauf trotz des nicht unerheblichen Zeitaufwands und zahlreicher anderweitiger Verpflichtungen wieder die lange Reise nach Sachsen auf sich genommen haben, um an unserer Landesfachtagung teilzunehmen. Wir möchten an beide Kollegen und ihre Partnerinnen ein ganz herzliches Dankeschön dafür richten, dass sie unserer Einladung nach Eibenstock gefolgt sind.
Nun aber zur Rückschau auf das Geschehen in den zurückliegenden 10 Monaten des Jahres 2022 in unserem Landesverband. Der Verlauf der Seminarreihe zur Ersten Hilfe und Herz-Lungen-Wiederbelebung im Frühjahr stand leider noch sehr unter dem Einfluss des Corona-Infektionsgeschehens und der damit verbundenen behördlichen Einschränkungen und Auflagen. Aber auch so bot sich den Teilnehmern nach der teils zweijährigen coronabedingten Unterbrechung die Möglichkeit, bei unserem vertrauten und beliebten Referenten Danny Uhlmann ihre Kenntnisse und Fertigkeiten auf diesem Gebiet aufzufrischen. An den insgesamt 8 Lehrgängen in Neugersdorf, Dresden, Naunhof, Eibenstock, Zwickau und Mittweida nahmen somit 159 Kolleginnen und Kollegen teil. Bei Berücksichtigung der Umstände zum entsprechenden Zeitraum, wo weder Organisatoren und Teilnehmer, noch diejenigen, die uns die Räumlichkeiten und Verpflegung zur Verfügung stellten, im Vorfeld die zum Zeitpunkt der Durchführung geltenden Infektionsschutzbestimmungen kannten, stellt diese Beteiligung ein recht erfreuliches Ergebnis dar, welches zeigt, dass unser Fortbildungsangebot weiter auf gute Resonanz unter unseren Kolleginnen und Kollegen stößt. Dennoch stellt dies natürlich einen Rückgang der Teilnehmerzahl um etwa 25-30 % dar, der sich am Ende auch auf der finanziellen Seite ausdrückt.
Als nächstes möchten wir uns der Entwicklung der Mitgliederzahl unseres Landes-verbands widmen. Die seit langer Zeit bestehenden Probleme des stetigen Rückgangs der Mitgliederzahl verschärften sich in den letzten beiden Jahren nochmals deutlich. Bekanntermaßen scheint sich das Problem des fehlenden Berufsnachwuchses in Sachsen inzwischen in einem Maße zugespitzt zu haben, dass die Personalengpässe in Bädern selbst in verschiedenen Medien etwas breiter thematisiert wurden. Die richtigen Konsequenzen und zielgerichtetes Gegensteuern um aus dem Dilemma heraus-zukommen bleiben freilich auf Seite der politisch Verantwortlichen wie auch bei der überwiegenden Zahl der Betreiber und nicht zuletzt bei der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen aus. Stattdessen erfolgt mit der Neufassung des Merkblatts 94.05 der Versuch, Personalprobleme durch verstärkten Einsatz von Hilfskräften in den Bädern zu lösen. Das führt aus unserer Sicht lediglich zu einer weiter wachsenden Belastung und inakzeptabel zunehmenden Verantwortung für die verbliebenen Fachkräfte, höhlt das Berufsbild des Schwimmmeisters und der Fachangestellten weiter aus und trägt so kaum zur Steigerung des Ansehens dieses Berufszweigs bei. Dieser muss aber in der Zukunft wirklich wieder attraktiv gemacht werden. Dies beinhaltet die gesellschaftliche Wert-schätzung als unverzichtbare Akteure zur Gewährleistung von Sicherheit und geordneten Abläufen in unseren Bädern, wie auch eine wettbewerbsfähige Bezahlung. Die spürbare Verbesserung dieser Bedingungen stellt in unseren Augen eine entscheidende Voraus-setzung dafür dar, dass sich künftig Jugendliche oder junge Erwachsene für diese Berufe überhaupt noch interessieren.
Kehren wir zurück zu unserem Landesverband. Der Landesverband Sachsen e.V. hatte zum 31.10.2022 noch 149 Mitglieder. Vor 3 Jahren zählten wir noch 173 Mitglieder. Zu unseren Sorgen mit dieser Entwicklung wurde hier schon oft genug gesprochen.
Um diese Tendenz umzukehren brauchen wir aber auch eure aktive Unterstützung. Sprecht bitte mit Auszubildenden in euren Einrichtungen und erläutert ihnen die Bedeutung und Vorteile einer Mitgliedschaft in unserem Verband. Wir wissen aus eigener Erfahrung von unseren Terminen an der Berufsschule in Chemnitz, dass es aus verschiedenen Gründen heute entschieden schwieriger ist, Jugendliche für eine solche Sache zu gewinnen. Aber nur ein entsprechend mitgliederstarker Berufsverband wird von unseren Gesprächspartnern hinsichtlich unserer Anliegen auf Bundes-bzw. Landesebene auch entsprechend wahrgenommen und respektiert.
Bei der Gelegenheit möchten wir auch gern noch einmal daran erinnern, dass Euch für aktuelle Informationen aus unserem Landesverband weiterhin unsere Internetseite www.schwimmmeister-sachsen.de zur Verfügung steht. Wir geben hier in aller Regel bevorstehende Terminen und dazugehörige Kontaktdaten und sonstige Angaben bekannt, sobald diese feststehen. Auf diese Weise könnt ihr hier also schnell und unkompliziert erfahren, was im Landesverband gerade stattfindet. Das soll natürlich auf keinen Fall heißen, dass nicht auch ein Besuch auf der BDS-homepage www.bds-ev.de lohnend und informativ wäre. Daher also unsere dringende Bitte - werft öfter mal einen Blick auf beide Internetseiten.
Im Folgenden erhaltet Ihr einen kurzen Überblick zum Inhalt unserer Vorstandssitzungen. In diesem Jahr fanden zwei Zusammenkünfte des Vorstands statt. Zur Tagesordnung des am 23. September in Boxdorf stattgefundenen Treffens gehörten als Schwerpunkte der Vorbereitungsstand der Landesfachtagung und der Mitglieder-versammlung, die Situation nach Schließung der Landesschwimmmeisterschule Sachsen und die Klärung organisatorischer Fragen zum Besuch der Messe interbad in Stuttgart durch Karsten Anders, Heike Fleck und Annett Wünsche. Bei der zweiten am gestrigen Mittwoch hier in Eibenstock durchgeführten Sitzung standen der organisatorische Ablauf der LFT, die Vorbereitung unserer heutigen Mit-gliederversammlung mit der Berichterstattung des Vorstands und der Wahl des neuen Vorstands, die Auswertung des Interbad-Besuchs sowie die Planung der HLW-Kurs-Reihe 2023 im Mittelpunkt.
Im Rahmen der Landesfachtagung beschäftigte uns ja schon die in diesem Jahr nun dramatisch verschärfte Situation im Bereich der beruflichen Fortbildung für unseren Berufszweig in Sachsen, die mit der Schließung und Abwicklung der Landesschwimm-meisterschule Sachsen entstanden ist. Wir, als Vertreter der Interessen natürlich zuerst unserer Mitglieder, aber selbstverständlich auch mit einem Blick für Fachangestellte sowie Meisterinnen und Meister in der sächsischen Bäderlandschaft, die nicht Mitglied des BDS sind, können nur unser größtes Unverständnis darüber zum Ausdruck bringen, wie fahrlässig hier mit der Zukunft dieser Berufe umgegangen wurde. Der Geschäfts-bericht und unsere Mitgliederversammlung stellen so sicher keine geeignete Plattform dar, in dieser Problematik umfassende und zielführende Lösungen aufzuzeigen und zu erarbeiten. An dieser Stelle können wir daher nur nachdrücklich darauf hinweisen, dass wir als Landesverband umgehend den Beginn einer konzeptionellen und konstruktiven Arbeit aller Beteiligten zur Entwicklung einer langfristig tragfähigen Lösung für unsere Meisterausbildung und die Ausbildung von Fachangestellten für Bäderbetriebe für unverzichtbar halten.
Unser Landesverband steht jedenfalls sofort bereit, dabei, wenn gewünscht, mitzu-arbeiten oder zu unterstützen, um wieder eine Perspektive für unseren Beruf in Sachsen entstehen zu lassen. Vor dem am Beginn unseres Berichts geschilderten Hintergrund des akuten Personalmangels in den Bädern duldet diese Aufgabe unserer Auffassung nach keinerlei Verzögerungen mehr.
Den Bericht beschließt eine kurze Betrachtung zum Besuch der Messe Interbad in Stuttgart. Unser Vorsitzender, die Geschäftsführerin und die Schatzmeisterin besuchten, wie bereits erwähnt, vom 25. bis 27.10. die Messe. Das Ziel derartiger Besuchsreisen besteht dabei vorrangig in Pflege und Erhalt von Verbindungen zu unseren langjährigen Partnern unter den Herstellern im Bereich des Bäderbaus und Bäderausstattung. Immer wieder gelingt es dabei, auch neue Kontakte anzubahnen und Firmen für die Arbeit des LV Sachsen zu interessieren. Dies zeigt sich dann in erster Linie bei der Landes-fachtagung. In Zeiten, in denen überall die finanziellen Mittel knapper und Spielräume eingeschränkt werden, gewinnt dies noch mehr an Bedeutung. Allerdings gestaltet es sich eben auch erheblich schwieriger. Trotzdem stimmen uns die in Stuttgart geführten Gespräche erst einmal zuversichtlich.
Wir haben uns im Vorstand bereits vor längerem entschieden, aus Gründen der Wirt-schaftlichkeit künftig nur noch die alle 2 Jahre stattfindende Interbad aufzusuchen, da aus unserer Sicht bei der FSB in Köln die Schwimmbadbranche im sehr breitgefächerten Gesamtspektrum der als Freizeitmesse ausgelegten FSB etwas unterrepräsentiert ist und zu kurz kommt.
Dirk Hergesell
Stellv. Vorsitzender
Die Landesfachtagung 2023 in Eibenstock, findet am 09. und 10.11.2023 statt.